Ritter Lamprecht - wohnhaft auf Burg Saaleck - übte den für damalige Zeiten normalen Beruf des Raubritters aus. Um seine reichliche Beute sicher zu verstecken, war er auf der Suche nach einem sicheren Verwahrungsort. Schnell war eine Höhle gefunden, die später seinen Namen tragen sollte - die Lamprechtshöhle.
Der Legende nach versteckte Ritter Lamprecht seinen „Verdienst" in der Lamprechtshöhle.
Ritter Lamprecht hatte zwei Töchter, eine wohlgeraten - aber leider blind - die andere durchtrieben und recht habgierig. Ritter Lamprecht, der in Ausübung seines Berufs als Raubritter einem „Arbeitsunfall“ zum Opfer gefallen sein soll, vermachte seinen beiden Töchtern seinen ansehnlichen Schatz. Das Ritterfräulein Nimmersatt ergriff die Gelegenheit und teilte den Schatz zu ihren Gunsten - die arme blinde Schwester ging leer aus. Das Ritterfräulein schleppte ihren Schatz in Begleitung eines ziemlich bösen glutäugigen Hundes in die Lamprechtshöhle - und zwar in den mystischen Bereich der „Frauenhöhle". Von der betrogenen Schwester wirkungsvoll verflucht, muss sie nun den unehrenhaft erworbenen Schatz bewachen, bis sie in der Christnacht zur zwölften Stunde erlöst werden wird.
Diese Sage zum Anlass nehmend, machten sich „Glücksritter“auf den Weg zur Lamprechtshöhle, um den besagten Schatz zu finden. Viele wagten sich in das Dunkel des Berges und sehr wenige kamen wieder heraus. Unglücklicherweise ließen weniger begabte Schatzsucher ihr Leben bei der Suche nach Ritter Lamprechts Beute, denn Anfang des 18. Jahrhunderts wurden Skelette gefunden. Vermutet wird, dass die Abenteurer entweder vom Wasser eingeschlossen wurden oder ohne Licht den Ausgang nicht mehr gefunden haben. An den Auffindungsstellen wurden damals schwarze Kreuze an die Wand gemalt. Dieser Umstand bewegte die fürstbischöfliche Landesregierung 1702, den Eingang der Lamprechtshöhle zuzumauern, was bei den hartgesottenen Schatzsuchern nur ein Schulterzucken auslöste. Mit Spitzhacken bewaffnet, versuchten sie den Eingang wieder freizulegen, nicht wenige wurden erwischt und bestraft.